Die Betrachtung der Freundschaft hat in der Philosophie eine lange Tradition und wurde von zahlreichen Denkern aus verschiedenen Epochen und Richtungen untersucht. Im Allgemeinen betrachten Philosophen Freundschaft als eine bedeutende zwischenmenschliche Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Zuneigung basiert.
Der griechische Philosoph Aristoteles zählt zu den bekanntesten Denkern, die sich ausführlich mit Freundschaft beschäftigt haben. Er unterscheidet drei Arten der Freundschaft: die Nutzungsfreundschaft, die auf gegenseitigem Vorteil basiert; die Vergnügungsfreundschaft, die auf gemeinsamen Freuden beruht; und die vollkommene Freundschaft, die auf gegenseitiger Tugend und dem Wunsch nach dem Guten für den anderen aufbaut. Aristoteles betrachtete die vollkommene Freundschaft als die höchste Form der Beziehung, die nur zwischen edlen Menschen entstehen kann.
In der christlichen Tradition wird Freundschaft häufig als eine Form der Nächstenliebe gesehen. Jesus Christus wird als Vorbild für selbstlose Liebe und bedingungslose Freundschaft betrachtet. Freundschaften sollen demnach geprägt sein von Vergebung, Mitgefühl und dem Wunsch, das Wohl des anderen zu fördern.
Moderne Philosophen und Sozialwissenschaftler betrachten Freundschaft auch aus psychologischer und gesellschaftlicher Perspektive. Sie betonen die Bedeutung von Freundschaften für das individuelle Glück, die soziale Unterstützung und die Entwicklung der Persönlichkeit. Freundschaft wird heute auch im Kontext von sozialen Netzwerken und digitaler Kommunikation neu bewertet.